Resilienz

Gut gefallen hat mir die Sendung von Scobel zum Thema Resilienz in der auch die Verbindung zur Weisheit betrachtet wird. Sie müssen allerdings eine gute Stunde Zeit investieren, die sich dafür lohnt.
(Update 12/2020: der ursprüngliche Link zur Mediathek bestand nicht mehr, habe ihn nun an anderer Stelle verlinkt)

Sehr lachen musste ich dagegen über „Tipps für mehr Resilienz am Arbeitsplatz“. Die Punkte sind ja alle richtig, aber wenn das so einfach wäre…
Diese so einfach formulierten Tipps sind viel eher das Ergebniss eines langen, intensiven Reflexions- und Selbsterkenntnisprozesses.

Psychologische Selbstheilungskräfte

Ist das wie ich persönlich Resilienz definieren würde. Es schützt mich nicht vor Schicksalsschlägen, Herzschmerz, Stress und vielleicht sogar depressiven Phasen. Aber ich komme da wieder raus. Aus eigener Kraft.
Mit Ruhe, Selbst-Achtsamkeit und Reflexion. Denn jeder Schlag in die Magengrube ist auch eine Chance zu wachsen. Auch die schwersten Erfahrungen im Leben – und ja, ich spreche aus Erfahrung – bieten die Möglichkeit einen Sinn darin zu finden. Nicht das sie stattgefunden haben – ein häufiger, aber unguter Weg – sondern, dass ich sie für eine für mich sinnstiftene Entwicklung nutzen kann.
Es geht also nicht darum, Dinge an sich abprallen zu lassen. Das was der Begriff Widerstandskraft missverständlicher Weise vermuten lässt. Sondern darum Situationen, Erfahrungen anzunehmen und sie in Kraft umzuwandeln, anstatt sich davon unterkriegen zu lassen. Sie für das eigene persönliche Wachstum zu nutzen.

Und das kann auch bedeuten – eine Beförderung nicht anzunehmen. Die eigenen Werte nicht für politische Strategien im Unternehmen zu opfern. Den Sinn im Leben über das Einkommen zu stellen. Den Stift auch mal pünktlich fallen zu lassen. Liebe Unternehmen – Resilienz kann glücklichere Mitarbeiter bedeuten, aber das bedeutet nicht zwangsläufig eine höhere Leistungsfähigkeit und Effizienz.

Liebe Mitmenschen – Resilienz ist was durchaus erstrebenswertes. Aber der Weg dahin, ist oft durch harte Erlebnisse gepflastert. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit ist kein lockerleichtes Esozeug, sondern bedeutet oft auch erstmal schmerzhafte Erkenntnisse. Aber das was dabei rauskommt, ist dann ganz nahe an der Weisheit. Man lernt es nur nicht durch 7 Tipps und an zwei Seminartagen.

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